Site icon Tania-Soleil Journal

Александр Пушкин «Осеннее утро» на немецком языке

А. С. Пушкин

Осеннее утро

Поднялся шум; свирелью полевой
Оглашено мое уединенье,
И с милою любви моей мечтой
Последнее исчезло сновиденье.
С небес уже скатилась ночи тень,
Взошла заря, сияет бледный день —
А вкруг меня глухое запустенье…
Уж нет ее… я был у берегов,
Где милая ходила в вечер ясный.
Уже нигде не встретил я прекрасной,
Я не нашел нигде ее следов.
Задумчиво бродя в глуши лесов,
Произносил я имя незабвенной;
Я звал ее — лишь глас уединенный
Пустых долин откликнулся вдали.
К ручью пришел, мечтами привлеченный,
Его струи медлительно текли,
Не трепетал в них образ несравненной.
Уж нет ее… до сладостной весны
Простился я с блаженством и с душою.
Уж осени холодною рукою
Главы берез и лип обнажены,
Она шумит в дубравах опустелых,
Там день и ночь кружится мертвый лист,
Стоит туман на нивах пожелтелых,
И слышится мгновенный ветра свист.
Поля, холмы, знакомые дубравы!
Хранители священной тишины!
Свидетели минувших дней забавы!
Забыты вы… до сладостной весны!

Александр Пушкин (1799-1837)

Ein Herbstmorgen

Schalmeigetön füllt meinen stillen Raum
Und giebt von neuerwachtem Leben Kunde;
Den bilderreichen schönen Liebestraum
Hat jäh verscheucht die laute Morgenstunde.
Am Himmel ist die dunkle Nacht zerthaut,
Das Frührot steigt, der kühle Tag ergraut —
Wie wüst und öd ist um mich her die Runde! …
Fern weilt mein Lieb! … Ich schritt zum Bachesrand,
Wo scheidend ihr die Sonne strahlte Grüße —
Mein Auge spähte scharf, allein es fand
Nicht in dem Wiesengras, nicht in dem Ufersand
Die leichte Spur der zartgeformten Füße.
Im Walde strich ich längs der Felsenwand,
Das Herz voll Weh, den Blick umflort von Thränen,
Ich rief beim Namen sie – und hörte tönen
Das Echo, das wie Hohn dem Ohre schallt.
Zum Quell trieb mich mein ungestilltes Sehnen:
Er strömte spiegelglatt und eisigkalt
Und wellte nicht das teure Bild der Schönen.
Fern ist sie, fern! Ach, erst der nächste Lenz
Wird meiner Liebe Sehnsuchtkummer enden!
Der Herbst hat abgestreift mit rauhen Händen
Der Birken und der Linden Laubgekränz;
Sie rauschen klagend mit den kahlen Zweigen,
Wild kreist ihr dürres Blatt im Windgebraus,
Ob Teich und Sumpf erblinkt des Nebels Reigen
Und schrillen Pfiffes grollt das Sturmgesaus.
Ihr, die ihr treu bewacht der Liebe Frieden,
Lebt wohl, o Fluren, Thäler, Höhn!
Ihr Zeugen meines höchsten Glücks hienieden,
Lebt wohl, — im nächsten Lenz auf Wiedersehn!

Alexander Puschkin (1799-1837)
In der Übersetzung von Friedrich Fiedler

Похожие публикации:

Exit mobile version