Johannes Robert Becher „Nähe“
Nähe Ich bin euch näher, ich, in meiner Feme, Als ihr euch nah seid, die ihr dicht an dicht Beisammen seid. Aus meiner fernen Sicht, Wo täglich ich die Sehnsucht neu erlerne Und übe meinen Blick weithinzuschauen, Bin ich euch näher, als mir je gelungen, Euch nah zu sein. Ich sehe Glück und Grauen, Der Seele Zwielicht, Menschheits- Dämmerungen. Zu nah gerückt, verrückt sich oft das Bild, Verliert den Blickpunkt und gerät ins Schiefe. Dem Blick, mit Einzelheiten überfüllt, Verstellt ist ihm der Zugang in die Tiefe. Weithingetragen, flügelgleich und leicht. Reicht hin mein Blick, dem nichts bleibt unerreicht. Johannes … Читать далее →