Сказка о мёртвой царевне и семи богатырях А.С.Пушкина
на немецком языке
Сказка о мёртвой царевне
и семи богатырях
Царь с царицею простился,
В путь-дорогу снарядился,
И царица у окна
Села ждать его одна.
Ждёт-пождёт с утра до ночи,
Смотрит в поле, инда очи
Разболелись, глядючи
С белой зори до ночи.
Не видать милого друга!
Только видит: вьётся вьюга,
Снег валится на поля,
Вся белёшенька земля.
Девять месяцев проходит,
С поля глаз она не сводит.
Вот в сочельник в самый, в ночь
Бог даёт царице дочь.
Рано утром гость желанный,
День и ночь так долго жданный,
Издалеча наконец
Воротился царь-отец.
На него она взглянула,
Тяжелёшенько вздохнула,
Восхищенья не снесла
И к обедне умерла.
Долго царь был неутешен,
Но как быть? и он был грешен;
Год прошёл, как сон пустой,
Царь женился на другой.
Правду молвить, молодица
Уж и впрямь была царица:
Высока, стройна, бела,
И умом и всем взяла;
Но зато горда, ломлива,
Своенравна и ревнива.
Ей в приданое дано
Было зеркальце одно;
Свойство зеркальце имело:
Говорить оно умело.
С ним одним она была
Добродушна, весела,
С ним приветливо шутила
И, красуясь, говорила:
“Свет мой, зеркальце! скажи,
Да всю правду доложи:
Я ль на свете всех милее,
Всех румяней и белее?”
И ей зеркальце в ответ:
“Ты, конечно, спору нет;
Ты, царица, всех милее,
Всех румяней и белее”.
И царица хохотать,
И плечами пожимать,
И подмигивать глазами,
И прищёлкивать перстами,
И вертеться подбочась,
Гордо в зеркальце глядясь.
Но царевна молодая,
Тихомолком расцветая,
Между тем росла, росла,
Поднялась — и расцвела,
Белолица, черноброва,
Нраву кроткого такого.
И жених сыскался ей,
Королевич Елисей.
Сват приехал, царь дал слово,
А приданое готово:
Семь торговых городов
Да сто сорок теремов.
На девичник собираясь,
Вот царица, наряжаясь
Перед зеркальцем своим,
Перемолвилася с ним:
“Я ль, скажи мне, всех милее,
Всех румяней и белее?”
Что же зеркальце в ответ?
“Ты прекрасна, спору нет;
Но царевна всех милее,
Всех румяней и белее”.
Как царица отпрыгнёт,
Да как ручку замахнёт,
Да по зеркальцу как хлопнет,
Каблучком-то как притопнет!..
“Ах ты, мерзкое стекло!
Это врёшь ты мне назло.
Как тягаться ей со мною?
Я в ней дурь-то успокою.
Вишь какая подросла!
И не диво, что бела:
Мать брюхатая сидела
Да на снег лишь и глядела!
Но скажи: как можно ей
Быть во всём меня милей?
Признавайся: всех я краше.
Обойди всё царство наше,
Хоть весь мир; мне ровной нет.
Так ли?” Зеркальце в ответ:
“А царевна всё ж милее,
Всё ж румяней и белее”.
Делать нечего. Она,
Чёрной зависти полна,
Бросив зеркальце под лавку,
Позвала к себе Чернавку
И наказывает ей,
Сенной девушке своей,
Весть царевну в глушь лесную
И, связав её, живую
Под сосной оставить там
На съедение волкам.
Märchen von der toten Zarentochter
und den sieben Recken
Von der Zarin nahm der Zar
Abschied; lang die Reise war.
Und die Zarin klagte sehr,
harrt des Zaren Wiederkehr,
sitzt am Fenster früh und spät
und hinaus ins Weite späht;
schmerzt vom Sehn ihr das Gesicht,
und der Zar kommt immer nicht!
Bricht der Winter schon herein,
Schnee hüllt Wald und Felder ein.
Schon neun Monde sind dahin,
und in wehmutvollem Sinn
sitzt die Zarin, früh und spät
nach des Gatten Heimkehr späht.
Weihnachtsabend bricht herein,
schenkt ihr Gott ein Töchterlein.
Kaum ward ihr dies Glück beschert,
als ihr Gatte wiederkehrt;
früh am Morgen war er da –
und als ihn die Zarin sah,
außer sich ganz vor Entzücken,
wollte sie ans Herz ihn drücken;
doch zu stark war die Erregung,
ihre freudige Bewegung
schuf der Kranken Weh und Not,
und am Mittag war sie tot.
War der Zar voll Gram und Pein,
und wie könnt es anders sein?
Wie ein Traum entschwand ein Jahr,
da aufs neue freit der Zar.
Und die Frau, die er erkoren,
war zur Zarin wie geboren,
weiß, von stolzem Gliederbau,
eine schöne, kluge Frau;
doch voll Hochmut nebenbei,
auch von Eifersucht nicht frei,
eigenwillig, eigensinnig,
aber wirklich schön und minnig.
Nichts war ihr ins Eheleben
als ein Spiegel mitgegeben,
klein, doch eine seltne Habe,
denn ihm wurde Redegabe.
Sah sie nach dem Spiegel hin,
war die Zarin froh im Sinn,
er war ihr zum Trost und Spiel,
nichts war sonst, was ihr gefiel.
Rief sie: »Lieber Spiegel, sage
treu mir Antwort auf die Frage:
Ziemt mir nicht der Schönheit Preis?
Bin ich nicht so frisch und weiß,
hold und lieblich von Gebärden,
daß kein Weib mir gleicht auf Erden?«,
gab der Spiegel Antwort gleich:
»Ja, du bist so anmutreich,
hold und lieblich von Gebärden,
daß kein Weib dir gleicht auf Erden!«
Und mit strahlendem Gesicht
hört sie, was der Spiegel spricht,
läßt der Freude freien Lauf,
zieht die weißen Schultern auf,
hat bald hier, bald da zu lüften,
stemmt die Arme in die Hüften,
dreht und biegt sich, blinzt und nickt,
stolzen Auges um sich blickt.
Doch das Töchterlein des Zaren
wurde größer mit den Jahren,
wuchs zu wunderbarer Blüte;
sanft von Herzen und Gemüte
war sie, blendend von Gesicht,
schönre Jungfrau sah man nicht.
Wie Prinz Jelissej sie schaut,
hält er um sie an als Braut.
Willigt gern der Vater ein,
kommt der Prinz, um sie zu frein.
Man beschenkte sie aufs beste:
Hundertvierzig Prunkpaläste,
sieben Städte, groß und reich,
gab der Zar als Mitgift gleich.
Schon versammeln sich die Gäste
im Palast zum Hochzeitsfeste.
Doch die schöne Zarin kleidet
sich noch an, im Spiegel weidet
sie das stolze Angesicht,
und aufs neu die Zarin spricht:
»Spiegel, lieber Spiegel, sage
treu mir Antwort auf die Frage:
Ziemt mir nicht der Schönheit Preis?
Bin ich nicht so frisch und weiß,
hold und lieblich von Gebärden,
daß kein Weib mir gleicht auf Erden?«
Und was sagt der Spiegel wieder?
»Schön geformt sind deine Glieder,
frisch und weiß ist dein Gesicht,
doch die Schönste bist du nicht,
denn das schöne Zarenkind,
das der Prinz als Gattin nimmt,
ist so lieblich von Gebärden,
daß kein Weib ihr gleicht auf Erden.«
Wie die Zarin da erbittert
aufspringt und voll Ingrimm zittert!
Tobend ihren Arm bewegt,
zornig nach dem Spiegel schlägt:
Mit den Füßchen auf die Erde
stampft sie, ruft in Zorngebärde:
»Oh, du schlechtes Spiegelglas!
Mir zum Hohne sagst du das;
ich soll ihrer Schönheit weichen?
Wie kann sie sich mir vergleichen!
Warte nur, ich will sie lehren,
sich so stolz herauszukehren!
Zu verwundern ist es nicht,
daß so schneeweiß ihr Gesicht,
sah die Mutter immer nur
aus auf die verschneite Flur;
doch soll darum gleich ihr Kind
schöner sein als ich? Oh, blind
mußt du sein, mir das zu sagen!
Brauchst den Blick nur aufzuschlagen:
Wer, in meines Zaren Reichen,
mag sich mir an Schönheit gleichen?«
Gab der Spiegel Antwort gleich:
»Schön bist du und anmutreich,
doch die Zarentochter ist
schöner, als du selber bist!«
Nie ward ihr so großes Leid.
Voll von Eifersucht und Neid,
warf sie, grimmig von Gebärde,
ihren Spiegel auf die Erde,
rief Tschernawka, ihre Zofe,
durch das Fenster her vom Hofe,
gab Befehl, das Zarenkind
in den tiefsten Wald geschwind
fortzuführen und zu binden,
möge sie den Tod dort finden.