Hermann Hesse »Doch heimlich dürsten wir …«
Doch heimlich dürsten wir …
Anmutig, geistig, arabeskenzart
Scheint unser Leben sich wie das von Feen
In sanften Tänzen um das Nichts zu drehen,
Dem wir geopfert Sein und Gegenwart.
Schönheit der Träume, holde Spielerei,
So hingehaucht, so reinlich abgestimmt,
Tief unter deiner heiteren Fläche glimmt
Sehnsucht nach Nacht, nach Blut, nach Barberei.
Im Leeren dreht sich , ohne Zwang und Not,
Frei unser Leben, stets zum Spiel bereit,
Doch heimlich dürsten wir nach Wirklichkeit,
Nach Zeugung und Geburt, nach Leid und Tod.
Hermann Hesse (1877-1962)
Но втайне мы мечтаем…
Мы жизнью духа нежною живем,
Эльфической отдав себя мечте,
Пожертвовав прекрасной пустоте
Сегодняшним быстротекущим днем.
Паренья мыслей безмятежен вид,
Игра тонка, чиста и высока.
Но в глубине души у нас тоска
По крови, ночи, дикости горит.
Игра нам в радость. Нас не гонит плеть.
В пустыне духа не бывает гроз.
Но втайне мы мечтаем жить всерьез,
Зачать, родить, страдать и умереть.
Герман Гессе
Перевод Соломона Апта
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