Erich Kästner „Der synthetische Mensch“
Der synthetische Mensch
Professor Bumke hat neulich Menschen erfunden,
Die kosten zwar, laut Katalog, ziemlich viel Geld,
Doch ihre Herstellung dauert nur sieben Stunden,
Und außerdem kommen sie fix und fertig zur Welt!
Man darf dergleichen Vorteile nicht unterschätzen.
Professor Bumke hat mir das alles erklärt.
Und ich merkte schon nach den ersten Worten und Sätzen:
Die Bumkeschen Menschen sind das, was sie kosten, auch wert.
Sie werden mit Bärten oder mit Busen geboren,
Mit allen Zubehörteilen, je nach Geschlecht.
Durch Kindheit und Jugend würde nur Zeit verloren,
Meinte Professor Bumke. Da hat er ja recht.
Er sagte, wer einen Sohn, der Rechtsanwalt sei,
Etwa benötige, brauche ihn nur zu bestellen.
Man liefre ihn, frei ab Fabrik, in des Vaters Kanzlei,
Promoviert und vertraut mit den schwersten juristischen Fällen.
Man brauche nun nicht mehr zwanzig Jahre zu warten,
Daß das Produkt einer unausgeschlafenen Nacht
Auf dem Umweg über Wiege und Kindergarten
Das Abitur und die übrigen Prüfungen macht.
Es sei ja auch denkbar, das Kind werde dumm oder krank
Und sei für die Welt und die Eltern nicht recht zu verwenden.
Oder es sei musikalisch! Das gäbe nur Zank,
Falls seine Eltern nichts von Musik verständen.
Nicht wahr, wer könne denn wirklich wissen, was später
Aus einem anfangs ganz reizenden Kinde wird?
Bumke sagte, er liefre auch Töchter und Väter,
Und sein Verfahren habe sich niemals geirrt.
Nächstens vergrößre er seine Menschenfabrik.
Schon heute liefre er zweihundertneunzehn Sorten.
Mißlungene Aufträge nähm er natürlich zurück.
Die müßten dann nochmals durch die verschiednen Retorten.
Ich sagte: Da sei noch ein Bruch in den Fertigartikeln
In jenen Menschen aus Bumkes Geburtsinstitute.
Sie seien konstant und würden sich niemals entwickeln.
Da gab er zur Antwort: «Das ist ja gerade das Gute!»
Ob ich tatsächlich vom Sichentwickeln was halte?
Professor Bumke sprach’s mit gestrengem Ton.
Auf seiner Stirn entstand eine tiefe Falte. —
Und dann bestellte ich mir einen vierzigjährigen Sohn.
1932
Erich Kästner (1899-1974)
Синтетический человек
Профессор Бумке изобрел людей.
Они пока обходятся недешево.
Вы спросите: так что же в них хорошего?
А то, что эти люди без идей.
Изготовленье длится семь часов.
Штампуются детали автоматами.
Заказчики довольны результатами.
Поскольку сразу весь заказ готов.
На детство и на юность эти роботы
Не убивают драгоценных лет.
Они, мамашам экономя хлопоты,
Ходить не будут в университет.
Мужчин с усами или женщин с грудями
Вам соберут за несколько часов.
Их сделают врачами или судьями
С врожденными познаньями основ.
Благодаря такой механизации
Не нужно тратить на зачатье ночь,
Платить учителям, ждать конфирмации
И наряжать кокетливую дочь.
Живые могут выйти идиотами,
Живые могут сутками реветь…
Какой позор: ваш сын увлекся нотами,
А вам на ухо наступил медведь!
Никто из нас не верит в хиромантию,
А как узнать — вдруг вырастет дурак?
Профессор Бумке вам дает гарантию:
Его заводу неизвестен брак.
Доходов нет, пока что не велик улов,
Однако предприятие растет:
Профессор выпускает сто артикулов,
Но увеличит выбор до трехсот.
Заметил я: «Профессор, без сомнения,
Вы создали отличную модель.
Но чужды ей развитье, изменения…»
И он ответил: «В этом наша цель.
А вы, вы против тезиса последнего?»
Благоразумно я сказал: «О нет!»
И сына заказал сорокалетнего,
Окончившего университет.
Эрих Кестнер
Перевод Е. Эткинда
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