Bertolt Brecht «Nur eines möcht ich nicht: daß du mich fliehst…»
Sonett Nr. 19
Nur eines möcht ich nicht: daß du mich fliehst.
Ich will dich hören, selbst wenn du nur klagst.
Denn wenn du taub wärst, braucht ich, was du sagst
Und wenn du stumm wärst, braucht ich, was du siehst
Und wenn du blind wärst, möcht ich dich doch sehn.
Du bist mir beigesellt, als meine Wacht:
Der lange Weg ist noch nicht halb verbracht
Bedenk das Dunkel, in dem wir noch stehn!
So gilt kein: «Laß mich, denn ich bin verwundet!»
So gilt kein «Irgendwo» und nur ein «Hier»
Der Dienst wird nicht gestrichen, nur gestundet.
Du weißt es: wer gebraucht wird, ist nicht frei.
Ich aber brauche dich, wie’s immer sei.
Ich sage ich und könnt auch sagen wir.
1939
Bertolt Brecht (1898-1956)
Одно прошу: не избегай меня…
Одно прошу: не избегай меня.
Твое рукопожатье — мне отрада.
Ты стал глухим? Тебя мне слышать надо.
Ты стал немым? Твой дух — моя броня.
Ты стал слепым? К себе в поводыри
Прими меня, твоим я буду взглядом.
Позволь, как прежде, быть с тобою рядом,
Как прежде, мне доверье подари.
Не говори: «Я ранен, я калека!»
Поддержки не чурайся, как чумы.
Неверье недостойно человека.
Тот несвободен, кто другому нужен.
Я без тебя во мраке безоружен.
Но я не только я. Я — это мы.
Бертольт Брехт
Перевод Е. Эткинда
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