Ferdinand Freiligrath „Sandlieder“
Sandlieder 1. Ich meine nicht den Wüstensand, Den Tummelplatz des wilden Hirschen; Die Körner mein’ ich, die am Strand Des Meeres unter mir erknirschen. Denn jener ist ein weh’nder Fluch, Der Wüste rastlos irrende Seele. Er legt, ein brennend Leichentuch, Sich über Reiter und Kameele. Der Sand des Meeres ist kühl und frisch, Und feucht von Furchen und von Gleisen, Ein allezeit gedeckter Tisch, Auf dem die Möven Fische speisen. 2. Vom Meere fährt heran der Wind; Die Körner wehn, Meergräser schwanken. Auf flücht’gem Meeressande sind Unstet und flüchtig die Gedanken. Wie dieser Sand vor Wind und Fluth Sich jagt … Читать далее →